Vindelicias Geschichte
1901 – Der Salzstadt Söhne
Am 16. Oktober 1901 gründeten vier Studenten der Universität Innsbruck in ihrem Wohnort Hall in Tirol den katholischen „Akademischen Verein Vindelicia„. Einer der Gründungsburschen gehörte der im Jahr zuvor entstandenen Akademischen Tischgesellschaft Halesia an, alle vier waren während ihrer Gymnasialzeit in Hall bei der katholischen Mittelschulverbindung Sternkorona (gegr. 1888) aktiv. Die vier Gründungsburschen waren die ersten Chargen
1906 – Vindelicias Aufstieg
Die Farben der Vindelicia waren zunächst rosa-gold-rot, ab 1906 rosa-gold-blau, die Mützenfarbe rosa (heute: karmoisinrot). Die Farben wurden ursprünglich nur bei Verbindungsveranstaltungen und besonderen Anlässen getragen.
1920 – Umwandlung
1920 erfolgte die Umwandlung des Vereins in die straffere Korporationsform einer auch öffentlich farbentragenden Verbindung mit dem Namen: „Katholisch deutsche Studentenverbindung Vindelicia„. Die Selbstbezeichnung der „deutschen“ Studentenverbindung ist im Kontext der Zeit zu verstehen: In der aus den Resten der Monarchie entstandenen "Republik Deutschösterreich", die 1919 in „Republik Österreich“ umbenannt wurde, herrschte zu Beginn kein Verständnis für eine eigenständige österreichische Identität.
1927 – Übersiedlung
1927 übersiedelte die Verbindung von Hall nach Innsbruck. Nachdem mehrfach Gesuche um die Aufnahme in den Kartellverband (CV) abgelehnt worden waren, wandelte sich Vindelicia in eine „Katholisch Deutsche Burschenschaft“ um und trat dem „Ring Katholisch Deutscher Burschenschaften“ (RKDB) bei. Zweimal wurde Vindelicia der Vorort im RKDB übertragen.
1931 – Vorsitz RKDB
Unter dem Vorsitz Vindelicias fand im Mai 1931 die 7. Ringtagung des RKDB in Innsbruck statt.
1933 – schwere Zeiten
Aufgrund der politischen Ereignisse in Deutschland, kam es ab 1933 zu schweren Differenzen mit dem Verband. Der RKDB war nämlich zusehends unter nationalsozialistischen Einfluss geraten: Als dann Vindelicia elf ihrer Mitglieder aufgrund nationalsozialistischer Gesinnung ausschloss, wurde sie selbst am 14. Juli 1933 aus dem RKDB ausgeschlossen. Am 9. Dezember 1933 wurde Vindelicia (nun wieder „Katholisch Deutsche Studentenverbindung“) in den ÖCV aufgenommen, der sich am 10. Juli 1933 vom ehedem gesamtdeutschen CV getrennt hatte.
1938 – Machtübernahme der Nationalsozialisten
Bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 wurde das Verbindungsheim in der Anichstraße besetzt, Verbindungseigentum und Vermögen beschlagnahmt und schließlich die Auflösung der Verbindung (wie aller anderen katholischen österreichischen Hochschulverbindungen) durch Kundmachung der GESTAPO Wien vom 7. Juni 1938 verfügt
1944 – Fulks Hinrichtung
Unter den Vindelikern, von denen manche unter der braunen Gewaltherrschaft Diskriminierung und Verfolgung ausgesetzt waren, erbrachte Bundesbruder Dr. Walter Krajnc v/o Fulk das schwerste Opfer. Nachdem er sich als Angehöriger der Wehrmacht in Frankreich geweigert hatte, an Geiselerschießungen teilzunehmen, kamen auch seine Kontakte zur französischen Résistance auf. Daraufhin wurde er vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt und am 29. Juli 1944 durch Erschießen hingerichtet
1945 – Mutig in neue Zeiten
Während der nationalsozialistischen Herrschaft riss trotz der zwangsweisen Auflösung der Verbindung der Kontakt unter den Bundesbrüdern nicht ab. 1945 erfolgte die Reaktivierung der Vindelicia mit der Bezeichnung „Katholisch Österreichische Hochschulverbindung“ (KÖHV).
1955 – Einweihung Verbindungsheim
Im Dezember 1955 fand die Einweihung des jetzigen Verbindungsheimes im Innrain 35, Stöcklgebäude, statt.
1956 – Namensänderung
Geändert in „Akademische Verbindung (AV) Vindelicia“
1978 – Damenstatut Reformation
1978 wurde unser Damenstatut ÖCV-konform reformiert.
Heute
Heute erfreut sich die akademische Verbindung Vindelicia regem Zulauf engagierter Studenten und Studentinnen. Als kleiner aber feiner Verein stellen wir die Qualität über die Quantität und dürfen nicht zuletzt aufgrund unserer bewegten Geschichte auf den ganz besonderen Charakter unserer Verbindung stolz sein.